Unser Verein wurde im Jahr 1908 gegründet und gehört mit über 100 Mitgliedern (davon sind etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche) zu den größten Schachvereinen in Rheinland-Pfalz. Mit insgesamt 9 Mannschaften und mehreren Mannschaften in der Nachwuchsliga nehmen wir aktiv am Spielbetrieb teil. NEUGIERIG geworden? Egal wie alt, egal ob Anfänger oder erfahrener Vereinsspieler - scheuen Sie sich nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen! Unser Spielabend findet samstags ab 15 Uhr (Jugend und Erwachsene) bzw. ab 17 Uhr (Erwachsene) im Otto-Hahn-Gymnasium (Eingang blaues Tor in der Langstraße) statt.

Zweimal ja, einmal ein: Aktuelle Informationen zum Spielbetrieb

„Wann geht es mit den Wettkämpfen weiter?“ Keine Frage fesselte die Schachfreundinnen und -freunde in den letzten Monaten so wie diese. Bundesweit wurde und wird heftig diskutiert, welche die Lösung die beste sei und mancherorts wird selbst das Anrufen der Gerichte ernsthaft erwogen, wie man hier nachlesen kann. Nun sind einige Entscheidungen gefallen, die auch die Landauer Mannschaften unmittelbar betreffen. Hier ein kurzer Überblick.

Das Wichtigste vorweg: Auf die Frage „Wann geht es mit den Wettkämpfen weiter?“ gibt es keine klare und allgemeingültige Antwort. Vielmehr gibt es in den unterschiedlichen Ligen und Landesverbänden eine Fülle von unterschiedlichen Regelungen.

1) Für Landau aktuell am wichtigsten ist die Nachricht, dass die vor einer Woche ausgesetzte DSOL heute (06. Juli) fortgeführt wird. Gegen halb elf Uhr abends traf gestern eine Nachricht von DSOL-Spielleiter Frank Jäger ein, dass die massiven technischen Probleme behoben seien. Die Landauer um Mannschaftsführer Tobias Grenz werden also um 19:30 Uhr im virtuellen Klubraum der ersten Mannschaft des SK Johanneum Eppendorf zu Gast sein. Zweifellos eine schwere Aufgabe, denn welche Qualität in den Hamburgern steckt, zeigt sich jedem/r, der/die sich durch die Partien der ersten Runde klickt. Wer ab 19:00 Uhr im Zoom-Meeting mitkiebitzen und mitdiskutieren will, kann bei Tobias den Zugangs-Link erfragen.

2) Im „regulären“ Liga-Betrieb fiel schon vor etwas längerer Zeit die Entscheidung, dass der Schachbund Rheinland-Pfalz die restlichen Runden der Saison 2019/2020 noch in diesem Jahr austragen möchte. Für Landau heißt das konkret, dass die Erste (wohl im September) noch zwei Runden in der Oberliga zu spielen hat und die Zwoote noch eine Runde in der 2. Rheinland-Pfalz Liga Süd. Für die Erste wäre dabei noch der Aufstieg in die 2. Bundesliga möglich, für die Zwoote geht es um die goldene Ananas. Ob und wie die Landauer Mannschaften dabei vollständig antreten können, vermag von den Verantwortlichen jetzt noch niemand zu sagen. Erst nach der Urlaubs- und Ferienpause wird man sich sinnvoll mit konkreteren Planungen befassen können.

3) Definitiv zu Ende ist die Saison 2019/2020 für alle anderen Landauer Mannschaften, denn das erweiterte Präsidium des Pfälzischen Schachbund hat am 4. Juli beschlossen, dass die Saison abgebrochen wird. Auf- und Absteiger werden anhand des aktuellen Tabellenstands bestimmt. Bemerkenswert ist die Art und Weise, in der diese Entscheidung mitgeteilt wurde: Auf der Homepage des PSB findet sich keine offizielle Mitteilung des Präsidiums, jedoch ist dort ein (lesenswertes!) Schreiben von Roland Schmitt (Bezirksspielleiter II/III) verlinkt, das auf die Entscheidung des Präsidiums verweist und unter anderem die Vereine dazu aufruft, „sich darüber Gedanken zu machen, wie vom Bezirk offiziell getragene Meisterschaften“ im Internet (z.B. via lichess.org) aussehen könnten.

Update 06.07.: Mittlerweile ist die offizielle Mitteilung des Landesspielleiters auf der PSB-Seite abrufbar.

Zweimal geht es also weiter, einmal nicht. In jedem Fall bleibt es spannend!

DSOL nimmt eine Woche Time-Out, um technische Probleme zu lösen

Eigentlich sollte hier ein Teaser zum für morgen (30. Juni) geplanten Duell SK Landau vs. SV Dinslaken stehen – inklusive einiger Highlights aus den bisherigen Duellen in der Quarantäne-Liga. Doch heute um 16:10 Uhr kam die Nachricht: „DSOL wird eine Woche unterbrochen.“ Als Grund dafür werden „einige technische Probleme“ genannt, die der Deutsche Schachbund – oder besser: sein Partner Chessbase – in der nächsten Woche beheben will. Der gesamte Text der Mitteilung findet sich hier.

Konkret wird die gesamte zweite Runde (vermutlich samt der in der Landauer Gruppe fehlenden Erstrundenbegegnung TuRa Harksheide I vs. SK Gründau) in den August verlegt, weitergehen soll es nächste Woche mit der 3. Runde. Für Landau stünde dann als nächstes Spiel am Montag, den 6. Juli (wieder 19:30 Uhr), die Begegnung mit SK Johanneum Eppendorf I auf dem Programm. Die Gelegenheit, sich mit IM Christof „Chessexplained“ Sielecki (Dinslaken) zu messen, besteht dann erst am 11. August.

Soweit der Plan. Doch ein kleines Wörtchen in der Mitteilung der DSOL-Verantwortlichen macht stutzig: „es geht voraussichtlich nächste Woche … weiter“. Voraussichtlich? Zweifeln etwa die Verantwortlichen selbst am Erfolg der Reparaturen? Zu wünschen ist ein solcher Super-GAU den engagierten und stets hilfsbereiten Initiatoren der DSOL jedenfalls nicht. Vielleicht nutzt ja auch Quarantäne-Liga-Erfinder FM Jens Hirneise, dessen epochale Leistung man in der Ankündigung der DSOL zu erwähnen vergaß, die kommende Woche, um ein Übernahme-Angebot zu erstellen? Wir drücken der DSOL jedenfalls alle Daumen!

Ein P.S. für Rätselfreunde: Wo auf chessbase.de ist die wichtigste Schach-Nachricht des Tages versteckt?

Landau startet mit überraschendem 3,5:0,5 in die DSOL

In der ersten Runde der Deutschen Schach-Online-Liga wurden die Südpfälzer im Chessbase-Clubraum des SV Hemer (Sauerland) empfangen. Beide Teams traten nicht in Bestbesetzung an, wodurch sich an drei Brettern sogar ein unerwarteter DWZ-Vorteil auf Landauer Seite ergab. Mannschaftsführer Tobias Grenz griff selbst nicht zu den virtuellen Figuren, sondern konzentrierte sich auf das Handling der – im Vergleich zu Lichess – ungewöhnlich komplizierten Technik sowie auf das Kommentieren im eigens eingerichteten Zoom-Fan-Kanal. Es ergaben sich folgende Paarungen:

Brett 1 (w): Justus – Andreas Jagodzinsky (2102)

Brett 2 (s): Jochen – Marc Störing (1917)

Brett 3 (s): Daniel – Alexander Poggemann (1810)

Brett 4 (w): Matthias Le. – Linda Becker (1799)

An Brett 1 bis 3 somit ein klares DWZ-Plus für Landau, nur unser „Derkemer“ sah sich an Brett 4 einem über 200 Punkte stärkeren U 14-Talent gegenüber. Doch wer in der Quarantäne-Liga regelmäßig nach 12-Stunden-Schichten seinen Mann steht, der geht selbst an solche Herausforderungen gelassen heran.

In Gruppe D der 1. Liga wartet auf die Südpfälzer eine schwere Aufgabe

Viel wurde in den letzten Wochen über die vom Deutschen Schachbund in Kooperation mit Chessbase ins Leben gerufene DSOL (4er Mannschaften, 45min + 15sek Increment) diskutiert. Einige interessante Hintergründe mit Pfälzer Perspektive finden sich bei den Schachbloggern der TSG Eisenberg, die bereits die erste Runde hinter sich haben.

Nun wird es auch für Landau ernst: Heute (26. Juni) geht es um 19:30 Uhr gegen den SV Hemer. Zusehen kann man ohne Anmeldung im Chessbase-Spielsaal der Sauerländer, es ist also ein „Auswärtsspiel“. Auf die Südpfälzer, nach Rating-ø (2150) nur Nr. 6 in der aus acht Mannschaften bestehenden Gruppe D der 1. Liga, warten in den folgenden Wochen harte Gegner.

Wer sich einen ersten Eindruck verschaffen will, findet hier die Webauftritte der sieben anderen Vereine sowie einige unsystematische Hinweise:

  1. TuRa Harksheide (Rating-ø 2271): TuRa  steht für „Turn- und Rasensportverein“; Harksheide ist ein Stadtteil von Norderstedt
  2. Lübecker SV (2265): Am Spitzenbrett wartet Frederik Svane, der schon mal 101 Punkte in der Quarantäne-Liga holt…
  3. SV Hemer (2190): Sauerländer Verein (Felsenmeer!) mit Rumänien-Connection; am Spitzenbrett sitzt mit Luminita Cosma die erste rumänische Online-Meisterin
  4. SV Dinslaken (2187): Am Spitzenbrett des Ruhrpott-Vereins wartet Chessexplained himself!
  5. SK Johanneum Eppendorf (2166): Hamburger Verein mit Ursprüngen im Schulschach
  6. SF Biebertal (2102): Hessischer Schachverein nahe Gießen; Blutegelzucht vor Ort!
  7. SK Gründau (2100): Ebenfalls ein hessischer Verein mit preisgekrönter Jugendarbeit

David Smerdon erklärt, wie man verlorene Stellungen rettet

Das Schachbuch des Jahres 2020!

Ok, es ist erst Juni. Ok, das Jahr 2020 hatte bislang einige Überraschungen für uns, so dass man eigentlich gar keine Prognosen mehr wagen möchte. Doch in einem Punkt legen wir uns fest: Ein besseres, relevanteres und unterhaltsameres Buch für Vereinsspieler als "The Complete Chess Swindler" wird in diesem Jahr nicht mehr erscheinen! Zu lange musste man darauf warten, dass endlich ein kompetenter Autor erklärt, mit welchen Strategien man in verlorenen (!) Stellungen noch Punkte retten kann – etwas, das bekanntlich durch Aufgeben nicht erreicht werden kann. Wir werfen einen Blick in dieses großartige Buch.

Wer kennt das nicht: Im Duell mit einem lokalen Spitzenspieler – denken wir z.B. an einen großgewachsenen Fidemeister mit langen blonden Haaren – gelingt eine giftige Eröffnungsüberraschung. Im Mittelspiel geht es weiter nach Wunsch, Material wird gewonnen, der Sieg scheint nur noch Formsache. Der FM wankt – fällt aber nicht. Plötzlich, wie durch Geisterhand, ändert sich der Charakter der Stellung, alles wird irgendwie chaotisch und unübersichtlich und schließlich – uiuiui – rettet sich der FM nicht bloß ins Remis, sondern sackt gar den vollen Punkt ein. „Chess is a cruel game“ schreibt David Smerdon, Ökonom, australischer GM (Elo 2508) und Schachbuchautor.

Doch woran orientiert sich ein erfahrener Schwindler wie unser FM? Mit welchem inneren Kompass navigiert man erfolgreich in verlorenen Stellungen? Konkret: Was soll Schwarz in einer solchen Stellung (noch) spielen?

Eine praxistaugliche Anleitung zum Mattsetzen mit Springer und Läufer

Die Corona-Krise hat vieles verändert. Nicht zuletzt unsere Alltagssprache: Jede/r beherrscht nun das geduldige „Fahren auf Sicht“, der Wunsch „Bleiben Sie gesund!“ gilt selbst wildfremden Personen und „Wie geht es dir?“ ist plötzlich wieder zu einer Frage geworden. Häufig hört man überdies gute Vorsätze für die Zeit der Einschränkungen. Frei nach dem Motto: „Ich wollte ja immer schon…“ Den Speicher aufräumen? Die Steuererklärung pünktlich abgeben? Die knarzende Küchentür reparieren? Endlich den schwierigsten Fall der elementaren Mattführungen erlernen und zwar so, dass ich mich im Notfall auch in ein paar Jahren noch daran erinnere? Letzteres ist eine prima Idee und wir zeigen deshalb hier, wie es geht!

Das größte Hindernis, um diese Mattführung zu erlernen, ist zweifellos der innere Schweinehund. Er flüstert beharrlich „Das brauchst du doch nie!“ oder „Lern' doch lieber noch schnell eine coole Überraschungs-Eröffnung!“, oder ganz fies „Wenn du das auf's Brett bekommst, kriegst du das mit dem W-Manöver – oder wie das heißt – schon irgendwie hin!“

Abgesehen davon, dass es ganz schön peinlich werden kann, auf den inneren Schweinehund zu hören, sind die meisten Teamkameraden sicherlich wenig begeistert, wenn nach fünf Stunden Schwerstarbeit beim Stand von 3:4 das Verwerten von zwei (!) Mehrfiguren nicht gelingt.

Ja, es stimmt: Das Mattsetzen mit Springer und Läufer kommt in der Praxis äußerst selten vor und selbst ein 2700er-GM muss im Bedarfsfall kurz in der Erinnerung wühlen, bis er es runterklappern kann. Doch hat man nicht auch dann einen Feuerlöscher zuhause, wenn die Wohnung nicht Woche für Woche in Flammen steht?

Ein letzter, oft vergessener Punkt: Das Beherrschen aller fundamentalen Mattführungen verleiht zusätzliches Selbstvertrauen. Es tut gut, zu wissen, dass man in dieser Hinsicht ein/e komplette/r Schachspieler/in ist und man mit einer gewonnenen Mehrqualität nicht darauf achten muss, einen bestimmten Endspieltyp mit allen Mitteln zu vermeiden. Genug Gründe? Ein bisschen Zeit? Dann auf in das Vergnügen!

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