Unser Verein wurde im Jahr 1908 gegründet und gehört mit über 100 Mitgliedern (davon sind etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche) zu den größten Schachvereinen in Rheinland-Pfalz. Mit insgesamt 9 Mannschaften und mehreren Mannschaften in der Nachwuchsliga nehmen wir aktiv am Spielbetrieb teil. NEUGIERIG geworden? Egal wie alt, egal ob Anfänger oder erfahrener Vereinsspieler - scheuen Sie sich nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen! Unser Spielabend findet samstags ab 15 Uhr (Jugend und Erwachsene) bzw. ab 17 Uhr (Erwachsene) im Otto-Hahn-Gymnasium (Eingang blaues Tor in der Langstraße) statt.

Landau startet mit überraschendem 3,5:0,5 in die DSOL

In der ersten Runde der Deutschen Schach-Online-Liga wurden die Südpfälzer im Chessbase-Clubraum des SV Hemer (Sauerland) empfangen. Beide Teams traten nicht in Bestbesetzung an, wodurch sich an drei Brettern sogar ein unerwarteter DWZ-Vorteil auf Landauer Seite ergab. Mannschaftsführer Tobias Grenz griff selbst nicht zu den virtuellen Figuren, sondern konzentrierte sich auf das Handling der – im Vergleich zu Lichess – ungewöhnlich komplizierten Technik sowie auf das Kommentieren im eigens eingerichteten Zoom-Fan-Kanal. Es ergaben sich folgende Paarungen:

Brett 1 (w): Justus – Andreas Jagodzinsky (2102)

Brett 2 (s): Jochen – Marc Störing (1917)

Brett 3 (s): Daniel – Alexander Poggemann (1810)

Brett 4 (w): Matthias Le. – Linda Becker (1799)

An Brett 1 bis 3 somit ein klares DWZ-Plus für Landau, nur unser „Derkemer“ sah sich an Brett 4 einem über 200 Punkte stärkeren U 14-Talent gegenüber. Doch wer in der Quarantäne-Liga regelmäßig nach 12-Stunden-Schichten seinen Mann steht, der geht selbst an solche Herausforderungen gelassen heran.

Als es dann losging (an Brett 4 anfangs mit etwas technischen Problemen) entwickelten sich vier gehaltvolle Partien. Justus gewann zwar früh einen Bauern, musste sich aber anschließend mit gegnerischem Druckspiel auseinander setzen. Jochen hatte nach ansprechendem Eröffnungsverlauf sogar großes Glück, dass ein falsch getimter Bauernvorstoß nicht böse endete:

Der Landauer (Schwarz) hatte hier den typischen Vorstoß des b-Bauern etwas zu früh durchgeführt und damit den Lc6 entwurzelt. Zusammen mit dem ungedeckten Le7 erlaubt das den typischen Überfall 17.e5! dxe5 18.Lxc6 Txc6 19.Sd5! und Weiß gewinnt eine Qualität. Der Sauerländer zog stattdessen 17.Lf4 und bald stand ein ausgeglichenes Endspiel auf dem Brett.

Nach etwa einer Stunde Spieldauer dann der erste Paukenschlag: An Brett 3 stellt Daniels 15-jähriger Gegner in dynamischer, aber ausgeglichener Stellung einzügig einen ganzen Turm ein und gibt danach sofort auf. Führung!

Die nächste Entscheidung zeichnete sich bei Matthias an Brett 4 ab, denn die Kiebitze in Zoom waren sich einig, dass er die folgende Stellung mit Weiß nicht mehr lange halten würde:

Schwarz hat eine Traumstellung der Tarrasch-Verteidigung erreicht, Weiß muss hingegen bereits aufpassen, dass nicht plötzlich der Dame die Felder fehlen. Guter Rat ist teuer! Matthias entschloss sich zu 25.e3, wonach seine junge Gegnerin mit 25…Lxf3 26.Lxf3 Se5 usw. auf e3 einen Bauern einheimsen hätte können. Stattdessen ging es weiter mit 25…Df6 26.Sxd4 Lc4 27.Dc2 Lxd4 28.Lxc6! Lxe3! 29.Lxe3 Txc6.

Die Kiebitze waren nun zwar froh über die Vereinfachungen, aber doch noch sehr besorgt wegen der weißen Felderschwächen des Anziehenden. Dann die Engine-Info: „Wow, 30.Lg5 ist witzig!“ „Das sieht er nicht, oder?“ „Obwohl, Matthias hat schon taktische Stärken…“ „Ich hoff‘, er sieht es nicht, sonst stehen wir unter Cheating-Verdacht!“ Und er sah es! Seine Gegnerin vermutete trotz 17 Minuten Restbedenkzeit offenbar einen simplen Einsteller, was zu einem schnellen Ende führte: 30.Lg5! Txe1+ 31.Txe1 Dxg5?? (31…Dg6 oder auch – wenn man eine Maschine ist – 31…Le2!? halten) 32.Te8#. 2 : 0!

Währenddessen hatten sich bei Jochen alle Nebel gelichtet und man einigte sich im Turmendspiel auf Remis. Mit dem Mannschaftssieg im Rücken gelang es schließlich Justus, seinen Vorteil in einer umkämpften Partie zu verwerten, wobei allerdings sein Gegner mehrere Remischancen ungenützt ließ.

Die Hemeraner werden mit ihrem Schicksal gehadert haben, in Landau freut man sich über den 3,5:0,5-Sieg und die einstweilige Tabellenführung. Weiter geht es am Dienstag, den 30. Juni (wieder 19:30 Uhr), wenn Landau im „Heimspiel“ den SV Dinslaken rund um IM Sielecki („Chessexplained“) empfangen wird. In der Quarantäne-Liga hatte man bereits zweimal das Vergnügen, jetzt wird es auch bei längerer Bedenkzeit Ernst. Kiebitze sind wieder herzlich willkommen!

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