Unser Verein wurde im Jahr 1908 gegründet und gehört mit über 100 Mitgliedern (davon sind etwa die Hälfte Kinder und Jugendliche) zu den größten Schachvereinen in Rheinland-Pfalz. Mit insgesamt 9 Mannschaften und mehreren Mannschaften in der Nachwuchsliga nehmen wir aktiv am Spielbetrieb teil. NEUGIERIG geworden? Egal wie alt, egal ob Anfänger oder erfahrener Vereinsspieler - scheuen Sie sich nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen! Unser Spielabend findet samstags ab 15 Uhr (Jugend und Erwachsene) bzw. ab 17 Uhr (Erwachsene) im Otto-Hahn-Gymnasium (Eingang blaues Tor in der Langstraße) statt.

Oberliga Südwest: Speyer-Schwegenheim - LD1  3,5-4,5

am letzten Sonntag stand die zweite Runde in der Oberliga Südwest auf dem Plan.
Unsere Vorkämpfer der ersten Mannschaft verschlug es zu den verschlagenen Schwegenheimern nach Speyer, in deren Team schon fast traditionell einige osteuropäische Titelträger an den Brettern saßen.
Naja, "saßen" nicht ganz, denn die Bretter 2-4 waren zunächst ausschließlich mit Landauern besetzt und die Schwegenheimer Oberen wurden zunehmend nervöser. Doch der Reihe nach...

Wir spielten in starker Besetzung und kamen ohne Ersatzspieler aus, so dass folgende Begegnungen auf dem Papier standen:
Brett 1: Justus (2197) - IM Boguslawski (2378)
Brett 2: André (2194) - GM Horvath (2438)
Brett 3: Jochen (2184) - IM Nemeth (2425)
Brett 4: Dr. Henning (2282) - IM Kovacs (2398)
Brett 5: Torsten (2288) - S. Commercon (2200)
Brett 6: Yannick (2201) - P. Flierl (2172)
Brett 7: Matthias (2139) - H. Hauck (2099)
Brett 8: MF Daniel (1894) - M. Schreck (1768)

Nominell also kein leichtes Unterfangen, zumindest an den ersten Brettern.

Und so begann die Eröffnungsphase ohne große Aufregung, abgesehen von den drei leeren ungarischen Brettern auf Schwegenheimer Seite.
Ich habe mir die Geschichte so erzählen lassen: Die drei Titel-Fuzzies waren in einem Hotel um die Ecke untergebracht und liefen des schönen Morgens gemächlich los zum Spiellokal - nur leider in die völlig verkehrte Richtung. Irgendwann die komplette Hoffnung in ein "Fußgänger-Navi" (was auch immer das sein soll) setzend liefen sie dann schneller den Dom umkreisend gen Spiellokal. Zumindest zwei liefen schneller und kamen fast pünktlich um 11.28 Uhr im Spielsaal an. Der dritte - nicht ganz so sportliche - stand dann um 11.33 Uhr vor den Toren. Zu langsam, sagte der Schiedsrichter und trug unseren Neu-Papa Henning einen kampflosen Punkt ein.

1 : 0

Dann passierte 3,5 Stunden lang nicht viel.
So lange, bis André einen Einschlag übersah und, um überhaupt noch weiter spielen zu können, zwei Leichtfiguren gegen einen Turm gab. Aber auch das war nicht lange haltbar und so setzte sich - trotz 28 minütigen Zeitnachteils zu Beginn - die Stärke des Großmeisters doch durch.

1 : 1

Der gesundheitlich angeschlagene Torsten wollte eigentlich schnell remis anbieten und zu Hause in aller Ruhe seine Rest-Bronchitis auskurieren. Doch bereits im 10. Zug griff der Gegenüber fehl und die Stellung wurde schnell so gut, dass dieser Plan scheiterte. Torsten fand infolgedessen nicht immer die genauesten Züge, war aber egal, da keinerlei Gegenspiel existierte. Nach einigem Hin- und Her-Gerücke kam dann der Durchbruch auf dem Königsflügel und die Landauer führten wieder.

2 : 1

Als nächstes ging die Stellage von ex-Spitzenbrett Yannick über die Wupper. Extrem unglücklich allerdings! Yannick schnappte sich in der Eröffnung den b2-Bauern mit der Dame und musste anschließend ein paar nicht existente Drohungen abwehren, die alle irgendwas mit der rückzuglosen Dame zu tun hatten. Just als dies - inclusive abgewehrter Zugwiederholung - eigentlich getan war, griff Yannick fehl und verlor durch einen Einschlag erst einen Zentralbauern und dann komplett den Faden.
Yannick anschließend: "Da spielt man einmal auf Gewinn und dann sowas...!".

2 : 2

Ganz hinten durfte sich MF Daniel mit Ersatzspieler und Ur-Speyrer Michael Schreck duellieren. Daniel probierte hier und da Schwingung in die dröge Eröffnung zu bringen, schaffte es aber "nur" in ein ausgeglichenes Mittelspiel, welches bald in ein noch ausgeglicheneres Endspiel mündete. Nach Abtausch der letzten Schwerfigur blieben nur die ungleichfarbenen Läufer übrig, so dass unser Käpt'n das Remisangebot des Gegners annahm.

2,5 : 2,5

Spitzenbrett Justus spielte heute irgendwie gehemmt und zog mit Weiß erstaunlich viele Figuren hin und her. Der Gegner stellte sich "normal" auf und schaute sich das Ganze erstmal an. Die Stellung wurde aufgrund der Planlosigkeit mit der Zeit nicht einfacher und mündete letztlich in einem - auf dem Papier - einfachen Figurenverlust des gefesselten Läufers d3. Laut Justus war seine Stellung da aber schon schlecht. So wurde unser Bub in einer merkwürdig einseitigen Partie unter Wert geschlagen.

2,5 : 3,5

Da die beiden verbliebenen Partien aber nicht schlecht aussahen, liebäugelten wir trotz des Rückstands auf einen Punktgewinn.
Matthias versuchte mit dem Dampfhammer den Stonewall des Gegners zu löchern und rannte schon sehr früh drauf. Der Gegner konnte bis dato aber sämtlichen Krawall abwehren und in ein - wahrscheinlich - ausgeglichenes Endspiel flüchten. Dieses wurde von unserem Präsi aber wesentlich aktiver geführt (König ins Zentrum, Turm hinter den Freibauern, usw.), so dass die Stellung immer besser wurde und irgendwann für den Gegner nicht mehr zu verteidigen war. Sauber rausgespielt :)

3,5 : 3,5

Alle Augen nun auf Brett 3, wo Jochen seinem Gegner Paroli bot. Nicht nur das, er überspielte den ungarischen IM nach Strich und Faden, gewann einen Bauern und lehnte eine Zugwiederholung ab. Dem bereits taumelnden aber noch nicht fallenden Gegner fielen immer wieder Kniffe ein, die Jochen abwehren musste, um die strategisch bessere Stellung nach hause zu bringen. Nachdem dann alle Riffe umschifft waren befreite sich Jochen mit dem Damentausch und tauchte seinen entfernten Freibauern ins Glück. Sehr, sehr stark gespielt!

Endstand: 4,5 : 3,5

Nach dem zweiten 4,5-Erfolg in dieser Saison stehen wir also verlustpunktfrei da. Krass das! Die Schwegenheimer waren zweimal die nominell bessere Mannschaft, finden sich aber trotzdem ohne Punkt am Tabellenende wieder. So kanns gehen.

Nachdem wir den Sieg beim kalten, weil freiluftigen Biergarten gefeiert hatten, blicken wir wieder nach vorne. In 4-5 Wochen haben wir den SC Turm Illingen zu Gast in Landau, einen mit Jugendlichen bestückten, nicht zu unterschätzenden Gegner.

(Torsten Lang)

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