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Spielbetrieb 23/24
Die Älteren werden sich noch erinnern, die Jüngeren können ja bei YouTube spicken: Am 7. September 1972 schuf der Schifferstädter Ringer Wilfried Dietrich (damals bereits Weltmeister und Olympiasieger, genannt "Der Kran von Schifferstadt") bei den Olympischen Spielen in München einen ikonischen Moment der Sportgeschichte, als er den beinahe 200 kg schweren Amerikaner Chris Taylor mit einem überraschenden und spektakulären Schulterwurf auf die Matte schickte. Wer aus einem Ort mit einer solchen Tradition stammt (bis heute ist Schifferstadt Olympiastützpunkt der Ringer), von dem erwartet man auch am Schachbrett großen Kampfgeist. Somit war am 21. Oktober, als Landau 3 unter den Argusaugen der gleichzeitig spielenden „Klingonen“ (© Matthias Lang) von Landau 1 die erste Mannschaft des SC Schifferstadt empfing, ein spannendes Duell zu erwarten. Und das wurde es auch.
Beginnen musste Landau 3 mit nur sieben Mann, da diverse Ausfälle nicht ausreichend durch Spieler der gleichzeitig in Neuburg antretenden Vierten kompensiert werden konnten. Nachdem MF Tobias Nicklis durch den Ersten Vorsitzenden mit einem Geschenkgutschein zur Vaterschaft bedacht worden war setzen sich alle an die Bretter. Alle – bis auf Paul Müller, der schon frühzeitig als Kiebitz vor Ort weilte. Spontan wurde die Idee geboren, ihn zum Spieler um zu funktionieren und als die ebenfalls ersatzgeschwächten Schifferstädter nach kurzer Beratung zustimmten (siehe oben: Kampfgeist!), ging es nun mit acht gegen acht tatsächlich los.
Trotzdem stand es schon frühzeitig 0:1, da der erfahrene Gerhard Mares (1813) für den noch DWZ-losen Paul dieses Mal einfach noch ein paar Nummern zu groß war. Das wird aber noch! Völlig Unerwartetes ereignete sich hingegen kurze Zeit später im Duell der beiden Mannschaftsführer an Brett 3. In der folgenden Stellung zog Tobias optimistisch 18…Lb4 und verließ das Brett. Als er zurückkam, hatte Christian Senk (2105) den Läufer auf b4 geschlagen, worauf Tobias seinen Kontrahenten ohne zu zögern mattsetzte!
Voller Tricks, unberechenbar und manchmal auch ziemlich störrisch – die Springer sind sicherlich die seltsamsten Figuren auf dem Schachbrett. Was sie alles können und woran sie scheitern, zeigte sich sehr schön in einem spannenden Endspiel, das am 14. Oktober im Mannschaftskampf Landau V gegen Maxau-Wörth II (Bezirksklasse Süd-Ost) zu bestaunen war. Mit Schwarz hatte der Landauer David Lesch (1254) seinen erfahrenen Gegner Lutz Lechner (1284) aus der Eröffnung heraus überspielt und schließlich folgende Stellung (Schwarz am Zug) erreicht:
Ungewohnt spät startet Landau 1 in die neue Saison der Oberliga Süd-West. Die lange Vorbereitungszeit wurde von den Spielern des Klub-Flaggschiffs offenbar gut genutzt - die nominell nur wenig schwächeren Schwarzenbacher wurden sicher mit 5,5-2,5 besiegt.
In der 1.Pfalzliga unterlag Landau 3 ersatzgeschwächt gegen die favorisierten Schifferstadter knapp mit 3,5-4,5. Mit dem selben Ergebnis musste sich auch Landau 4 (ebenfalls ersatzgeschwächt) dem SC Neuburg in der Bezirksliga Süd-Ost geschlagen geben.
Teilnehmerrekord: 139 Spielerinnen und Spieler machen die Mensa der IGS zum Schach-Zentrum der Südpfalz
Ahad Huseynov (WHG Bad Dürkheim) und Helena Dietz (EG Wörth) heißen die Sieger des 22. Landauer Schulschachturniers. Ahad konnte dabei sogar alle Partien gewinnen und gewann souverän den von der Sparkasse SÜW gestifteten Siegerpokal.
weitere Bilder vom Turnier: [Bilder 2018]
Rheinpfalz vom 2.10.2018
Die Partie der Woche wurde heuer in der Kreisliga aufs Brett gezaubert. Hannes sicherte sich in einer schönen Angriffspartie den Skalp von Martin Collet, der mit ca. 300 DWZ mehr im Gepäck keine Chance hatte. Mit diesem Sieg sicherte sich Landau VII ein 2-2 beim Mit-Tabellenführer Herxheim II.